ich kann eigentlich gar nicht schreiben, nur zuhören, und das sieht aus, als schriebe ich. der eigentliche prozeß ist wohl der der verdichtung, deren kritzelfähigkeit fragmente produziert.
ich schreibe wohl noch, ja, aber fühle mich dem schreiben irgendwie entwachsen insofern, als es längst platz machte wohl der lust, vorgelesen zu bekommen aus dem äußeren des anderen. ich wußte das bis eben nicht, und auch jetzt noch nicht genau, es fiel mir gerade während der klausur als idee ein, und auch, daß ich vor zwei oder drei, ich weiß nicht, jahren das, was ich schrieb, selbst lesen konnte (wenn auch viel später erst; man muß oft warten, bis sich der sinn verliert; dann ist das pflaster frei, um ihm, dem sinn, nachgehen zu können, pfalz man nicht längst zu müde ist), und nicht so als quälendes aneinanderreihungsgetänzel von irgendwelchen zufälligen impulsen, welche das weiße der fingernägel in schwingungen zu versetzen suchen. zu schreiben, das bedeutet höllische qualen, erpressungen der wirklichkeit, die mich an die wand drücken, heraus kommen zylinderkopfverdichtungen; mir sind höllenqualen sehr lieb beim schreiben, nur dann!
Bell On A Rip - 20. Jun, 17:20