Nager im Unterholz der Sprache
gehen, ein-
in stein
Bell On A Rip - 4. Mai, 18:40
ich sah das salz die schatten werfen auf einer erdnuß der marke ültje & wollte mir gerade aus dem küchenapparat einen klipp's kaffee holen, kam auch recht wohlbehalten dort an, keine klage?
keine frage, bloß die kaffeetasse, liebe botschaftsempfängerin, die hatte ich - weil gottbefohlen es dem beherzklopften menschen ist, derjenigen liebreizenden wärme in würde zu gedenken, die die scham der auf eigenen schultern sitzenden, schönen frau in den nacken verströmt - vergessen, sie mitzubringen, und nun trachte ich einmal nicht nach der pflegschaft, kaffee aus den händen zu trinken wie weiland der menschenfischer sauer bier.
dachte, okay okay, der balkensepp war auch müde, als er über den kinnereth latschte und kein untersohlenschutz, also kehrt marsch zurück, in garer hurt zur werkbank des geistes, des edelmutes: tasse holen.
keine divergenzkatheterie in solcher unbill, die ein heraufbeschwören roter leuchtkrankenschwesternscharen erforderte, aber WELCH EIN PAPPENSTIEL!
Bell On A Rip - 17. Okt, 06:48
ich glaubte es dem dichter, daß er, als er den kopf seiner toten frau im gasherd liegend fand, beim schließen seiner augen in das paradies hineinsah, nicht.
*
die hoffnung, es würde schon noch gemerkt werden, daß es keinen unterschied zwischen den tagebucheinträgen "wie immer juckte das arteriovenöse gefäßpolster, das gott ringförmig unter der enddarmschleimhaut anlegte, eine dreiviertel zur vollen stunde nach dem zwoten frühstück" und "das niveauvolle gespräch mit dem vorsitzenden des gedenksteins gestaltete sich einmal mehr als meilenstein in der entwicklung des gedenkens beider" gibt, erfüllte sich nicht.
*
sehr geehrter weiblicher restaurantgast,
beiliegend erhalten Sie zur wachtel in blaubärsoße einen herbstsalat.
hochachtungsvoll, Ihr restaurantgastgeber.
anlage: 1 herbstsalat
*
usw.
Bell On A Rip - 25. Sep, 15:17
jesuit sein bedeutet ebensowenig
JESUS ZU HEIßEN
wie paranoid sein paranoia heißt.
{die aussprachlich überflüssige unterscheidung mit dem d oder t am schlusse beider wörter lassen wir außer 8. die 2äugige sieht dd, der einäugige t, zu nah die näh' an pflanzenschützmittel, noch heute kommt uns schlußlos der schweiß gekrochen aus achselns porallöchern, wenn unsereiner sich erinnert an die tobenden kämpfe auf dem schlauchboot des tosenden meeres von greenpeace.}
guten tag, frau sprengmeisterin.
guten tag, herr sprengmeister.
oh nein, verehrteste, ich bin nicht sprengmeister, wie sprengmeisterinnen sprengmeisterinnen sind. doch berichten Sie aus Ihrem leben, frau sprengmeisterin, wie ist es Ihnen seit Ihrer geburt ergangen?
mein herr, mir ist es in einer weise ergangen, firmung, sexualitätsaufklärungsunterricht bei der fernvolkshochschule skagway mit führerscheinprüfung als bonbon, schlußendlich sprengmeisterungsdiplom,
die mich heute die brücken über den mehnesöö sprengen läßt. es tut mir leid, daß Sie, mein herr, sich nunmehr ganzkörpers NAß werden haben zu lassen bei den sööüberquerungen.
hach, gar keine ursache, frau sprengmeisterin, walten Sie nur Ihrer sprengmeisterschaft. allenphalls
DIE FÜßCHEN.
Bell On A Rip - 8. Sep, 13:05
... tropft & wir deswegen zur regionalen trinkwassertalsperre fahren, um an der sperrmauer den hauptschuber zu verriegeln, ist es, so denkt es in mir, noch nicht zu spät, unser verhalten hoffnungsfroh auf angemessenheit zu überprüfen.
Bell On A Rip - 25. Aug, 20:02
mitten auf der flaniergasse zwang mich
eine geisterhand zum innehalten
da! plötzlich kam sie wieder auf: eine linke katze unbändig-
bare gier darauf, wildfremde
menschen me nothing
you nothing anzupusten.
sie hielten mir ihr ohr hin während
stürme ich
in ein sandkorn sich hineinschmerzen
sah, ein lachen, ein fahrstuhl
sandte blitze wie dekadenziale entschokoladierter wunderkinder
in die 8 apokalypsien der vormittagswunde.
Bell On A Rip - 20. Aug, 22:35
jemand gibt mit seiner automobilhupe signal nach mir, kehrtwendend kurz nachblicke ich auf dem absatz and denke, seltsam, ich wohne doch kaum mehr als 5 jahre & dreieinhalb wochen hier. nun gut. links unter dem stahlkorbähnlichen baumaufderflaniergassefesthalter ein festgetretenes kaugummi, dessen ehemaliger geschmack
sich auf der flucht befindet. längst!
drinne stehen drei entfremdete and ein entfernter nachbar, herr regen-
rinne, rum, verlustieren sich an dem typischgelben buchhandlungsreclambüchleinörgelchen. herr regenrinne spricht mich plötzlich an:
haben Sie, junger mensch, die junge brunette mit der doppelpackung geschenkpapier gerad im sonderangebot rausgehen sehen? sie heißt anette.
nein, gepflegter herr, tut mir leid, antworte ich dem wilden. ich sah niemanden rausgehen. auch keine brunhilde.
nein, nicht brunhilde. anette. anette mit einem n.
(anmerkung der unverblümt ungeschminkten miss luke, die, wie von alters her gewohnt, karkeine missis, sondern ein mister, der raufboldgemäß indianercigarettinnen raucht: er, herr regenrinne, vermeidet es, enn zu sagen, sagt nnnnn, also nur den zischlaut von n. moment mal, zischlaut von n? *kopfkratz* na egal. ach doch, wenn kohlensäure drinne ist im n!)
anette mit einem n? na, sichvordemspiegelrasiererinnen *) - and rasierer wissen mehr, nicht wahr?
herr regenrinne lächelt ein wenig unter seiner buschwindröschenheckenförmigen nase.
wissen Sie, so hebt er plötzlich an, daß anette nur einmal pro quartal ihr schlüpferchen wechselt?
nein. aus armutsgründen heraus?
ja.
ich verabschiede mich von herrn regenrinne and gehe. schon zwei tage später wird ein kleiner vorschüler mit einem ernestochqguevarahütchen einen lustigen halbtoten sperling aus dem rosengarten heraustragen and ihn zur tierärztin bringen. es wird mein, sich holterdiepolter morgen verflogen habender gewesen sein. hoppala. von der begeisterung der verlobten parttimetierarzthelferin werden die menschen im staat noch sieben monate vor der revolution sprechen, sie aber immer toll geschminkt.
*) betr.: damenbart
Bell On A Rip - 17. Jul, 16:07
ich nenne ein bescheiden rotes automobil mein eigen, dessen marke mir oft nicht einfällt, was manche menschen meinen läßt, ich kokettiere damit, weil sie sich nicht vorstellen können, daß ich mir schon genug merken muß. kaffee nachzukaufen, bevor die packung leer ist, etwa. keinen mercedes-benz jedenfalls, obwohl ich den von der haube gen himmel sich erhebenden stern immer mochte. vielleicht hätte ich einen mercedes-benz, wenn der vertragshändler mit dem fahrstuhl erreichbar wäre, aus praktischen gründen. nein, kürzlich betrat ich ein haus, ein gebäude muß man wohl sagen, obwohl ein haus auch ein gebäude ist, unterscheiden die menschen hier zwischen beiden. wohngebäude aber wird selten gesagt. nun, ich betrat dieses gebäude, fuhr mit dem fahrstuhl in den zweiten stock, wenn es der dritte war, ist es auch gerade mal nur ein stockwerk höher, klopfte an eine tür und trat ein in ein zimmer mit einer teppichboden genannten auslegware
ohne flecken.
in einem seltenen anflug von frivolitätsgefärbten gedanken schoß es mir durch den schmalzkasten: oha, hier, so scheint's, wird selten im stehen gevögelt und danach noch eine weile rumgestanden. oder gar nie. ich erledigte, was ich zu erledigen hatte und ging wieder. draußen drehte ich mich noch mal um in richtung des gebäudes, das ich soeben verlassen hatte. eine taubenblaufarbene taube saß auf dem finanzamtschild und gurrte ein wenig gegen das aluminium.
Bell On A Rip - 17. Jun, 19:18
sogenannte oder auch sightseeing touren haben mich, so sieht es aus, zeit meines lebens mächtig gelangweilt, wohl auch beinahe angeekelt; es zog mich rasch, ich wollte, nein, mußte immer dorthin, wo der putz bröckelt! wenigstens ein wenig.
Bell On A Rip - 6. Mai, 19:49
die
>>> ha'ari (okay, für huschende betrachterInnen natürlich nicht mehr als ein wohngebiet); weiter unten geht es rechts ein stückelchen gen westen, und nach nur fünf minuten fußmarsch ist man schon in der wunderschönen, parkähnlichen umgebung des
>>> van leer instituts angelangt.
Bell On A Rip - 6. Mai, 07:37